+++ 00:01 Ministerin Schulze will Ukraine-Flüchtlinge nicht zu Rückkehr drängen +++ (2024)

Vor der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin schließt Entwicklungsministerin Svenja Schulze aus, ukrainische Geflüchtete in Deutschland zur Rückkehr zu bewegen. "Um das klarzustellen: Es bleibt die individuelle Entscheidung der Ukrainerinnen oder Ukrainer, die bei uns Zuflucht gesucht haben, ob und wann sie in ihre Heimat zurückkehren wollen", sagt die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Deutschland übt keinen Druck aus und zahlt auch keine Rückkehr-Prämien."

+++ 22:58 Ukraine zählt meiste Gefechte an Donezk-Front +++
Insgesamt 62 Angriffe der russischen Armee zählt der ukrainische Generalstab bis zum Abend. Die meisten habe es in Richtung der Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk gegeben. Dort sei es 23 Mal zu Gefechten gekommen.

+++ 22:22 Nikopol meldet Dauerbeschuss +++
Den ganzen Tag habe der Bezirk Nikopol unter russischem Beschuss gestanden, sagt Serhiy Lysak, der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk. Es habe 15 Angriffe mit Kamikaze-Drohnen gegeben, außerdem Beschuss mit schwerer Artillerie. Es sei ein Glücksfall, dass niemand getötet oder verletzt wurde, schreibt er. Allerdings meldet er Schäden an zahlreichen Gebäuden und einer Stromleitung.

+++ 21:39 NGO: Verschleppte 17-Jährige aus Russland zurückgekehrt +++
Der Nichtregierungsorganisation Save Ukraine zufolge ist es gelungen, ein nach Russland verschlepptes Mädchen zurück in ihre Heimat zu bringen. Die 17-jährige Ilona sei in der Ukraine angekommen, vor ihr liege ein Treffen mit ihrer Mutter, schreibt die Organisation. Laut der Regierung in Kiew wurden etwa 20.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete verschleppt.

+++ 20:54 Selenskyj kündigt neue Schritte an +++
In seiner abendlichen Videoansprache dankt der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj insbesondere den Soldaten an der Front im Gebiet Donezk. Dort sei der Druck am größten, dort gebe es Tag für Tag die meisten Gefechte. "Wir setzen alles daran, dass Sie und unsere gesamte Armee über mehr Waffen, mehr Ausrüstung und modernere Systeme verfügen", sagt Selensky. "Wir bereiten unsere neuen Schritte vor." Die Ukraine werde sich definitiv verteidigen, ergänzt er.

+++ 20:31 Armeechef zeichnet Fallschirmjäger an Ostfront aus +++
Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj besucht die Soldaten der 79. separaten Luftlandebrigade an der Front im Donbass. "Ich bin stolz auf jeden von Ihnen", sagt er und verleiht den Fallschirmjägern Auszeichnungen. "Eure Standhaftigkeit durchkreuzt ständig die Pläne des Feindes, sich unserer Gebiete zu bemächtigen, und ermöglicht es, die Bedingungen für deren weitere Befreiung zu schaffen", sagt der Armeechef.

+++ 19:57 Ukraine testet Lenkbomben aus eigener Produktion +++
Das ukrainische Militär will in einigen Wochen damit beginnen, in der Ukraine hergestellte gelenkte Fliegerbomben zu testen. Das sagt Serhiy Golubtsov, ein ranghoher Offizier der Luftstreitkräfte, im Interview mit Radio Free Europe/Radio Liberty.

+++ 19:16 Ukraine hat womöglich zweiten russischen Super-Jet getroffen +++
Bei einem ukrainischen Angriff auf den russischen Flugplatz Achtubinsk in Südrussland könnte noch ein zweites modernes Kampfflugzeug beschädigt worden sein – das sagt ein Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) im ukrainischen Fernsehen. Vorläufige Berichte würden darauf hindeuten, dass zwei Maschinen vom Typ Suchoi Su-57 gleichzeitig getroffen worden sein könnten, dies werde jedoch noch geprüft. Die Angaben lassen sich bislang nicht unabhängig überprüfen. Der Kampfjet Su-57 ist ein Jet der neuesten Generation und wird seit Ende 2020 von der russischen Luftwaffe eingesetzt.

+++ 18:44 Charkiw: Russland bombardiert Wohngebiet +++
Die Stadt Charkiw wird erneut durch die russische Armee angegriffen. Eine gelenkte Bombe habe ein Wohngebiet getroffen, teilt Gouverneur Oleg Sinegubov mit. Bisher sei unklar, ob es Opfer gibt. Bürgermeister Igor Terekhov spricht von mehreren beschädigten Gebäuden.

+++ 18:17 Bidens Sicherheitsberater: Russische Offensive in Charkiw stockt +++
Die russische Militäroffensive in der nordostukrainischen Region Charkiw ist nach Einschätzung des Nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden ins Stocken geraten. "Das Momentum dieses Einsatzes in Charkiw ist zum Stillstand gekommen", sagt Jake Sullivan dem Sender CBS. "Charkiw ist weiterhin bedroht, aber die Russen sind nicht in der Lage gewesen, in den vergangenen Tagen in dieser Gegend substanzielle Fortschritte vor Ort zu machen." Zuvor hatte Biden für die umkämpfte Region Charkiw Beschränkungen aufgehoben, die es der Ukraine untersagt hatten, von den USA gelieferte Waffen auf russischem Gebiet einzusetzen. Daraufhin erlaubte auch Bundeskanzler Olaf Scholz, deutsche Waffen auch gegen Ziele im russischen Grenzgebiet einzusetzen.

+++ 17:47 Kreml verlegt wohl Truppen von Cherson nach Charkiw +++
Russland verlegt Berichten zufolge eine nicht näher genannte Zahl von Einheiten aus der südukrainischen Region Charkiw in die nördliche Region Charkiw. Wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrem aktuellen Lagebericht meldet, ist allerdings unklar, ob Moskau die Verbände sofort im Kampf einsetzen will oder als Verstärkung für die Militärgruppe Sever (deutsch: Nord) einplant. Die US-Analysten berufen sich auf einen tschetschenischen Kommandeur sowie auf ukrainische Militärangaben. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 17:24 Bericht: Russland zwingt afrikanische Migranten zum Kampf bei Charkiw +++
Um zusätzliche Kräfte für die Offensive auf Charkiw zu haben, soll Russland Tausende Migranten aus Afrika gezwungen haben, mit den russischen Truppen zu kämpfen. Russische Beamte hätten afrikanischen Studenten und jungen Arbeitnehmern gedroht, dass ihr Visum sonst nicht verlängert werde, meldet "Bloomberg" und beruft sich auf europäische Diplomaten. Einige der Betroffenen hätten im Land bleiben können, ohne an die Front zu müssen, weil sie die russischen Beamten bezahlt hätten.

+++ 16:40 Biden verkündet Einigung mit Macron über russische Vermögenswerte +++
US-Präsident Joe Biden verständigt sich nach eigenen Angaben mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron über den Umgang mit russischen Vermögenswerten. Beide seien sich über die Nutzung von Gewinnen des eingefrorenen Vermögens zur Unterstützung der Ukraine einig geworden, sagt Biden. Details sind noch nicht bekannt.

+++ 16:23 Berichte über Explosion in Region Belgorod, Russland meldet Drohnen-Abschüsse +++
Es gibt Berichte über eine Explosion in der russischen Region Belgorod. Anwohner hätten Videos davon gepostet, heißt es beim russischsprachigen Telegramkanal Astra. Demnach soll am Nachmittag ein Munitionsdepot im Bezirk Rakityansky in Brand geraten sein. Der Gouverneur der Region hatte auf Telegram mehrfach vor Gefahr durch Raketen gewarnt. Das russische Verteidigungsministerium meldete an Nachmittag, dass über der Region Belgorod mehrere ukrainische Drohnen zerstört worden seien.

+++ 15:44 Bericht: Russen sammeln Truppen am Rand von Tschassiw Jar +++
Russische Soldaten sollen sich am Stadtrand von Tschassiw Jar im Osten der Ukraine aufhalten. Seit knapp einer Woche würden die Russen versuchen, ihre Truppen dort in Häusern zu sammeln, berichtet das Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda" und beruft sich auf eine Quelle aus dem ukrainischen Militär. In der vergangenen Woche habe es mehr als 1500 Bombardements gegeben, wird die Quelle zitiert. Die Russen hätten zahlreiche Stellungen mit Mehrfachraketenwerfern und gelenkten Luftbomben zerstört, um die Logistik entlang einer Straße vom Bachmut nach Tschassiw Jar abzusichern. "Und sie fingen an, vorzurücken und [Truppen] unter dem Schutz von First-Person-View-Drohnen zu sammeln", heißt es weiter. "Das Stadtzentrum ist unter unserer Kontrolle", so die ukrainische Quelle.

+++ 14:57 Militär: Ukrainische Piloten durch Linse von russischer Drohne zu sehen +++
Die Piloten des Flugzeugs mit geöffneten Hauben sind in einem Video deutlich zu erkennen, das unter anderem von den ukrainischen Streitkräften geteilt wird. Auf Telegram schreibt die Armee dazu, das Flugzeug vom Typ Yak-52 diene der Flugabwehr und sei über der Region Mykolajiw im Einsatz gewesen. In dem Video sei es durch die Linse einer russischen Aufklärungsdrohne zu sehen. Der Ko-Pilot soll die Drohne abgeschossen haben, meldet die "Kyiv Post" und beruft sich auf das Militärportal "Militarnyi". Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 13:58 Attacke auf russischen Super-Kampfjet geht auf Konto des Geheimdienstes +++
Für den Drohnenangriff auf einen modernen russischen Kampfjet, der 600 Kilometer von der Grenze entfernt in Südrussland geparkt war, erklärt sich der ukrainische Geheimdienst (HUR) für verantwortlich. Er selbst habe die Attacke mit einer Drohne aus heimischer Produktion ausgeführt, erklärt eine Quelle des HUR. Der zum Verteidigungsministerium gehörende Militärgeheimdienst ist für seine gewagten Einsätze auf russischem Territorium sowie in russisch besetzten Gebieten in der Ukraine bekannt.

Politik 09.06.24

Hunderte Kilometer von der Front Bericht: Ukraine trifft russischen Super-Kampfjet mit Drohne

+++ 13:27 Kreml will besetzte Gebiete in "Novorossiya" umbenennen +++
Russland will die besetzten Gebiete in vier südöstlichen Oblasten und auf der Halbinsel Krim zu einem föderalen Bezirk namens "Noworossija" zusammenfassen. Das kündigt der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Luhansk, Artem Lysohor, auf Telegram an. "Den Einheimischen wird nicht angeboten, einen Namen zu wählen, weil es bisher nur eine Option gibt - Novorossyia", schreibt Lysohor. Er weist darauf hin, dass territoriale Einheiten dieser Art keinen Rechtsstatus haben. Nach den Ferien sollen Schulkinder die lokale Geschichte anhand eines russischen Lehrbuchs lernen.

+++ 12:57 Ukrainischer Militär: Erlaubnis, russisches Gebiet anzugreifen, hat "sofort gewirkt" +++
Ein ukrainischer Brigade-Kommandeur bestätigt, die Erlaubnis, westliche Waffen auf Russland zu richten, habe sich "sofort positiv auf den Verlauf der Feindseligkeiten im Allgemeinen" ausgewirkt, zugunsten der ukrainischen Streitkräfte. Das sagte Kommandeur Yuriy Fedorenko im Interview mit Radio NV. "Wir bekamen die Gelegenheit, so wichtige Dinge wie die elektronische Aufklärung, die elektronische Kriegsführung, die Luftabwehr auszuschalten, und - was sehr, sehr wichtig ist - die S-300- und S-400-Systeme, die systematisch Charkiw angriffen." Aus Sicht des Militärs war die jetzige Erlaubnis der westlichen Staaten "Schritt Nummer 1". Die Ausdehnung auch auf die Tiefe des russischen Staatsgebiets werde "Schritt Nummer 2".

+++ 12:35 Ukraine: 103 russische Angriffe auf Siedlungen seit gestern +++
Das ukrainische Militär meldet seit gestern 103 russische Angriffe auf Siedlungen in der Ukraine und 93 auf Infrastruktur. Insgesamt attackierte Russland dem Bericht nach zehn Oblaste. Bei Angriffen in den Regionen Charkiw, Cherson und Izium wurden mindestens drei Menschen getötet, Wohnhäuser und eine Schule beschädigt.

+++ 12:09 Frauenanteil steigt stark an in Armee der Ukraine +++
Mehr als 67.000 Frauen dienen derzeit der ukrainischen Armee, die meisten von ihnen als Soldatinnen. Obwohl die Mobilisierung von Rekruten nach dem Komplett-Angriff Russlands 2022 nicht auf Frauen abzielte, ist die Zahl weiblicher Angehöriger der Armee um 40 Prozent angestiegen, berichtet das Verteidigungsministerium. Anders als in der Vergangenheit seien viele der Frauen bereit, zu schießen, Artilleriesysteme oder Drohnen zu bedienen. Nun sieht die Regierung die Notwendigkeit, den Frauen auch Karrierechancen zu ebnen.

+++ 11:31 Ukraine wird aus "hunderten Quadratkilometern Minenfeld" bestehen +++
Die ukrainische Regierung will explosiv verseuchtes und vermintes Gelände in einem staatlichen Register erfassen. Ziel ist es, den Entminungsstatus von Gebieten "fast in Echtzeit zu überwachen", heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Besonders für Bauern wird das wichtig, um verlässlich zu wissen, ob ihre Ländereien noch kontaminiert sind oder bereits geräumt wurden. Im Kriegsgebiet werden nach Ende der Kämpfe große Gefahren lauern. "Wir haben nordkoreanische Munition aus den 50er Jahren mit einer Blindgänger-Quote von über 30 Prozent", sagt der Sicherheitsexperte Gustav Gressel. "Die Nachkriegssituation in der Ukraine wird aus hunderten Quadratkilometern Minenfeld bestehen."

+++ 10:55 Umfrage: 60 Prozent der Deutschen wollen Wehrpflicht +++
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen wünscht die Rückkehr zur Wehrpflichtarmee. 60 Prozent der vom Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der "Welt am Sonntag" Befragten befürworten die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht "voll und ganz" (28 Prozent) oder "eher" (32 Prozent). Allerdings lehnen sie auch 32 Prozent ab - davon 18 Prozent "eher" und 14 Prozent "voll und ganz". Die Wehrpflicht ist seit 2011 ausgesetzt. Mit Blick auf die Invasion Russlands in der Ukraine hat eine Debatte darüber begonnen, wie ein deutlicher Aufwuchs für die Bundeswehr erreicht werden kann.

+++ 10:32 Ukraine: Erstmals Russlands modernsten Kampfjet getroffen +++
Erstmals meldet der ukrainische Militärgeheimdienst einen erfolgreichen Treffer auf einen Su-57-Kampfjet. Demnach wurde das Flugzeug bei einem Angriff auf einen Flugplatz in der Region Astrachan, im Süden Russlands beschädigt. Das liegt fast 600 Kilometer von der Grenze entfernt. Satellitenbilder zeigen den Jet am vergangenen Freitag intakt, nach einem Angriff am Samstag jedoch durch Explosionen beschädigt. Gestern meldete Russland einen Drohnenangriff auf mehrere Regionen, darunter auch Astrachan. Der Su-57 ist Russlands modernster Kampfjet, der auch Marschflugkörper tragen kann. Nur wenige hat die Armee im Einsatz.

+++ 10:11 ISW: Russlands Soldaten reichen nicht für große Sommer-Offensive +++
Russland mobilisiert pro Monat 30.000 Soldaten, von denen ein Teil als Verstärkung an die Front geht. Laut Analyse des US-Institute for the Study of War (ISW) wird diese Auffüllung jedoch nicht ausreichen, um im Sommer groß angelegte Offensivoperationen an mehreren Fronten durchzuführen. Die neuen Reserven werden demnach nicht in der Lage sein, als Kräfte der ersten oder zweiten Linie zu agieren. Das jedoch wäre für eine große Offensive notwendig.

+++ 09:27 UN: Mindestens 174 ukrainische Zivilisten getötet im Mai +++
Im Mai wurden in der Ukraine mindestens 174 Zivilisten getötet und 690 verletzt. Dies ist die höchste monatliche Zahl von zivilen Opfern seit einem Jahr, meldet die UN-Mission in der Ukraine. Die UN sehen den Anstieg der Opferzahlen begründet in den intensiven Attacken der russischen Truppen in der Region Charkiw. Mehr als die Hälfte der Opfer stammen aus dieser Region des Landes.

+++ 08:50 Ukraine: Russen wollen in besetzten Gebieten Offiziere ausbilden +++
Russland plant in den derzeit besetzten Gebieten der Ukraine, Kurse anzubieten für die Ausbildung zum Offizier der russischen Armee. Das meldet die Kyiv Post und beruft sich auf einen Bericht der ukrainischen Sondereinsatztruppen. Den ausgebildeten Offizieren werden "gute Positionen im Rahmen eines Vertrags" zugesagt. Die Kurse sollen speziell auf elektronische Kriegsführung fokussiert sein, also Arbeiten mit Radar oder auch Störsendern. Die russische Armee setzt Störsender derzeit so massenhaft ein, dass westliche Präzisionswaffen oft nicht in der Lage sind, ihr Ziel zu erreichen.

+++ 08:19 Ukrainer Generalstab meldet 1270 Verluste auf russischer Seite +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat in den vergangenen 24 Stunden auf russischer Seite 1270 tote oder verwundete Soldaten gezählt. Damit beläuft sich die Zahl der Verluste seit Beginn der Komplett-Invasion laut der Ukrainer auf mehr als 518.000. Seit gestern wurden zudem 26 Panzer der Russen zerstört, ebenso viele gepanzerte Fahrzeuge, 60 Artilleriesysteme und zwei Luftverteidigungssysteme. Die Zahl zerstörter Drohnen gibt der Generalstab mit 37 an.

+++ 07:40 Ukrainer drängen russische Vorstöße im Norden zurück +++
Russland sammelt zuletzt Truppen hinter der nordöstlichen Grenze der Ukraine. Wowtschansk nahe Charkiw liegt seit Wochen unter schwerem Beschuss, Beobachter erwarten lange einen größeren Angriff in der Region. Offenbar gelingt es den Ukrainern nun aber, den Vormarsch der Russen dort einzudämmen.

01:28 min

Politik 09.06.24

Kaum noch schweres Gerät Ukrainer: Drängen russische Vorstöße im Norden zurück

+++ 07:27 NATO erwägt "ständigen Gesandten" in Kiew, Hilfe soll verlässlicher werden +++
Die NATO erwägt, den Posten für einen ständigen Gesandten in Kiew einzurichten. Ein solcher "hochrangiger ziviler Vertreter" würde die Unterstützung der NATO für die Ukraine koordinieren, einschließlich militärischer Hilfe durch westliche Staaten. Vergleichbar wäre das mit der Rolle der NATO während ihrer zwei Jahrzehnte dauernden Präsenz in Afghanistan. Hintergrund der Pläne für einen Gesandten: Auf dem NATO-Gipfel im Juli in Washington werden sich die Staaten wohl nicht darauf einigen können, die Ukraine zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen einzuladen. Darum sucht das Bündnis nun nach Schritten unterhalb einer solchen Zusage, mit denen es sich dennoch spürbar auf Kiew zubewegen könnte und die Unterstützung verbindlicher machen.

+++ 06:55 Ukraine will mehr direkte Verträge mit Waffenherstellern abschließen +++
Die ukrainische Regierung startet nach eigener Aussage eine neue Strategie mit Blick auf Kooperation mit Rüstungsherstellern. Ziel sind mehr direkte Verträge zwischen der Ukraine und der Waffenindustrie. Vize-Verteidigungsminister Dmytro Klimenkov unterschrieb an diesem Wochenende einen Vertrag mit einer bulgarischen Firma, wie das Nachrichtenportal "Ukrinform" meldet. "Das erlaubt uns, moderne Waffen direkt vom Hersteller zu erhalten, und trägt zu einer schnelleren und effektiveren Modernisierung der ukrainischen Armee bei", so Klimenkov.

+++ 06:19 Österreichische Ministerin: Deutschland hat "rote Linie überschritten" +++
Mit der Erlaubnis für Kiew, westliche Waffen auch auf russischem Gebiet einzusetzen, haben Deutschland, Frankreich und die USA "eine rote Linie überschritten", diese Meinung äußert die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in einem Interview mit "Die Presse". Sie sei darum sehr froh, dass die NATO laut Generalsekretär Jens Stoltenberg keine Truppen in die Ukraine entsenden wird. Zur Notwendigkeit, dass die Ukraine sich gegen Beschuss aus dem russischen Grenzgebiet wehren muss, wollte Tanner nichts sagen. "Als militärisch neutraler Staat steht es uns nicht zu, darüber zu richten."

+++ 05:38 Bundeswehr: Reservistentruppe massiv verstärken +++
Im Verteidigungsministerium laufen Planungen für eine deutlich verstärkte Reserve der Bundeswehr. Diese soll auch - wie im Kalten Krieg - so ausgebildet und ausgerüstet sein, dass sie die aktive Truppe im Kampf verstärken oder ersetzen kann, sagt Generalleutnant Alexander Hoppe, Stellvertreter des Generalinspekteurs und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten, in Berlin. Ziel der Militärplaner ist es, künftig bis zu 60.000 Männer und Frauen als Reservisten in einer sogenannten Grundbeorderung zu haben, die in diesem Status für eine feste Aufgabe eingeplant und befähigt sind.

Politik 09.06.24

Anpassung an Sicherheitslage Bundeswehr will 60.000 Reservisten heranziehen

+++ 04:37 Bundesregierung sieht bei Macron-Plan Sicherheitsrisiken +++
Wegen Sicherheitsbedenken lehnt die Bundesregierung Pläne des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron ab, europäische Soldaten in die Ukraine zu entsenden, um künftig vor Ort ukrainische Streitkräfte auszubilden. "Das Training in der EU bietet Sicherheit, während das Risiko, dass Ausbildungseinrichtungen in der Ukraine angegriffen werden, das Training ineffizient macht", zitiert die "Welt am Sonntag" ein internes EU-Dokument, das der Zeitung vorliegt. Die Bundesregierung äußerte demnach schwerwiegende Sicherheitsbedenken beim Treffen der europäischen Verteidigungsminister bereits am 28. Mai.

+++ 03:20 Ukrainische Armee: Russen versuchen Durchbruch +++
Der ukrainische Generalstab verzeichnet an der Front in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 76 Kampfhandlungen. Die angespannteste Situation herrsche an der Pokrowsk-Front. Dort wurden demnach 27 russische Angriffe registriert. Laut der Armeeführung in Kiew versuchen die Russen, von Otscheretyne nach Jewheniwka und Nowooleksandriwka durchzubrechen.

+++ 01:42 Soldatensarg-Graffitis in Paris: Drei Moldauer in U-Haft +++
Nach dem Auftauchen von Soldatensarg-Graffitis in Paris sitzen drei Verdächtige aus Moldau in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen liefen, eine "ausländische Einflussnahme" werde nicht ausgeschlossen, sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Am Freitag waren an Hausfassaden in der französischen Hauptstadt mit einer Schablone angefertigte Graffitis aufgetaucht, die einen Sarg und die Worte "Französischer Soldat in der Ukraine" zeigen. In der Nacht zum Samstag wurden in der Nähe drei Moldauer festgenommen, die Farbsprühdosen und Schablonen bei sich hatten. Nur wenige Tage zuvor waren am Eiffelturm Särge mit der Aufschrift "Französische Soldaten in der Ukraine" aufgestellt worden. Drei Verdächtige wurden festgenommen, darunter ein Deutscher.

+++ 00:39 UN zählen 174 tote Zivilisten in der Ukraine +++
Laut einer Mitteilung der Vereinten Nationen ist der Mai mit mindestens 174 getöteten Zivilisten in der Ukraine der Monat mit den höchsten Totenzahlen seit Juni 2023. Die Ukraine hat Russland wiederholt beschuldigt, willkürlich Wohngebiete in Frontnähe zu bombardieren, um Evakuierungen zu erzwingen. Moskau weist gezielte Angriffe auf Zivilisten zurück.

+++ 23:24 Angriff auf Krankenwagen gemeldet: Drohne lässt Sprengstoff fallen +++
Der Fahrer eines Krankenwagens ist nach ukrainischen Angaben verletzt worden, als russische Truppen Sprengstoff von einer Drohne auf den Krankenwagen abwarfen. Zu dem Angriff sei es in der Gemeinde Biloserka im Süden des Landes gekommen, schreibt der Gouverneur der Oblast Cherson.

+++ 22:23 Generalstaatsanwalt: Fast alle ukrainischen Kriegsgefangenen wurden gefoltert +++
Das Foltern von Kriegsgefangenen oder Zivilisten soll beim russischen Militär weit verbreitet sein. Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andriy Kostin geht davon aus, dass bis zu 90 Prozent der zurückgekehrten ukrainischen Kriegsgefangenen gefoltert wurden. Das berichtet das Nachrichtenportal "Euromaidan Press". "Das erste so genannte Screening - ein informelles Gespräch mit zurückkehrenden Militärgefangenen - zeigt, dass bis zu 90 Prozent unserer Leute verschiedene Formen von Folter, unmenschlicher Behandlung, physischer, einschließlich sexueller, und psychischer Gewalt erleiden", teilt der Generalstaatsanwalt mit.

+++ 21:42 Selenskyj hält russische Charkiw-Offensive für gescheitert +++
Aus Sicht des ukrainischen Präsidenten Selenskyj scheitern die russischen Truppen mit ihrer Offensive im Gebiet Charkiw. In seiner abendlichen Ansprache sagt der Präsident, er habe mit Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi über die allgemeine Lage an der Front gesprochen. Ein sehr wichtiges Ergebnis sei, dass die russischen Streitkräfte ihre Operation in Charkiw nicht durchgeführt hätten. "Wir halten sie derzeit nach besten Kräften zurück und vernichten russische Einheiten, die in unser Land eindringen und die Region Charkiw terrorisieren." Selenskyj zufolge ist die Charkiw-Front bereits verstärkt worden und soll weiter verstärkt werden. Am schwierigsten sei die Situation im Gebiet Donezk.

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